Downton

Donnerstag, 30. September 2010

Curiosities #7 und ein ganzer Haufen Abschiede

Bevor wir heute ordentlich auf die Tränendrüse drücken und uns darüber auslassen, dass die Zeit viel zu schnell vergeht, liefern wir wie versprochen den fotografischen Beweis dafür ab, dass Frösche, Stinktiere und Affen Musikinstrumente bedienen können.

Xylopholks

Bei einem unserer letzten besuche in der Rockwood Music Hall sind wir Zeugen des, nun ja, extravaganten Auftritts der Band Xylopholks geworden. Diese Gruppe spielt in Ganzkörperkostümen mit Kontrabass, Schlagzeug und (natürlich) Xylophon Ragtime Stücke aus den 1920ern, als das Xylophon das Musikinstrument schlechthin war - das sagten sie zumindest vor ihrem Auftritt. Das Ergebnis klingt dann ungefähr so:



Man sieht also, sie variieren ihre Kostüme auch.

Am Tag nach unserem Besuch in der Rockwood Music Hall folgte noch eine Tour durch Chelsea samt High Line und Market, bevor es Abschied nehmen hieß und unsere österreichischen Gäste sich wieder auf den Weg nach Hause über den großen Teich machten. Apropos Teich: Wir haben unseren mittlerweile letzten (*heul*) Sonntag in New York genutzt, um eines dieser Dinge zu machen, die man einmal im Leben gemacht haben sollte, wenn man jemals im Kino war und einen Film über diese Stadt gesehen hat. Ja, wir haben im Central Park Pond ein Boot gemietet und sind damit eine Stunde lang bei schönstem Wetter herumgerudert - und mit "wir" meinen wir "Stephan". Niki hat die Zeit genutzt, das Ganze mit tollen Aufnahmen fotografisch zu dokumentieren.

Stephan-rudert

Kulturell waren wir auch aktiv und haben die Frick Collection besucht. Wir wissen nun zwar nicht, wie man in einem solchen Haus wohnen kann (Mr. Frick hat dort tatsächlich sehr lange residiert), aber als Museum ist es wirklich umwerfend.

Da auch unsere Arbeitskollegen und Freunde aus Deutschland sich einer nach dem anderen aufmachen, New York Richtung Heimat zu verlassen, und zudem unsere Praktika zu Ende gehen, sind unsere letzten Tage sehr von Abschieden geprägt. Wir machen das Beste daraus und nutzen die Gelegenheit, um nochmal um die Häuser zu ziehen und unseren Lieblingsbars einen letzten Besuch abzustatten. Dieses Bild, auf dem von links Martha, Stephan, Niki, Stefan und Barbara zu sehen sind, ist beispielsweise in der Me Bar in Koreatown entstanden. Gerüchten zufolge soll dabei auch eine schon etwas ältere blonde Dame aus Österreich zugegen gewesen sein, der der Gin Tonic ziemlich gut geschmeckt hat...

Gang-in-Me-Bar

Der bisher schwerste Abschied für uns war aber eindeutig der von unserem Mitbewohner und Goldfisch Woody. Ihm zu Ehren waren wir vor wenigen Tagen noch im Kino und haben uns den neuen Film seines Namensstifters Woody Allen angesehen. Trotzdem kam irgendwann der Moment, wo wir uns von ihm trennen mussten - schließlich können wir schlecht mit einem Plastiksackerl samt Goldfisch in ein Flugzeug einsteigen. Die zynischen Vorschläge aus der Heimat, dass wir ja ohnehin in der Nähe von Koreatown wohnen und die dortigen Restaurants ganz bestimmt Verwendung für Woody hätten, weisen wir an dieser Stelle ganz einfach unkommentiert zurück. Glücklicherweise gibt es auch in New York aufrechte Tierfreunde, die nicht mitansehen konnten, wie ein so schöner, umgänglicher und weiser Fisch wie Woody leidet. Vorhang auf daher für Nicole's Arbeitskollegin Emily, die seit gestern Woody ein neues Zuhause bietet:

Emily-and-Woody

Thank you so much, Emily!!! Woody said he is looking forward to spend his days with a cute, yet a little bit crazy, but still cute, archivist!

Unsere Abschiede setzten sich in den kommenden Tagen noch fort, wenn wir Anne, Barabara, Martha, Michael und Co noch auf Wiedersehen sagen. Vor allem die letzten Tage in unseren Praktikas sind von etwas Wehmut geprägt. New York dagegen versucht uns mit eher schlechtem Wetter die Abreise leichter zu machen. Wir werden sehen, wie gut das funktioniert.

Zum Abschluss noch eine kurze politische Ansage, die bisher keinen Platz in unserem Blog hatte. Es wird, auch in österreichischen Medien, viel darüber geschrieben, dass in New York am Ground Zero eine Moschee gebaut werden soll und damit das Andenken der Opfer des 11. September gestört und verletzt wird. Das ist so großer Schwachsinn, dass es nicht ganz unkommentiert bleiben darf. Die sogenannte Moschee ist ein muslimisches Kulturzentrum in einem normalen Haus, das vier Blocks weit weg vom ehemaligen World Trade Center steht. Die Gegend ist voll mit Standln von T-Shirt-Verkäufern, Hamburgerbuden, Bars, Restaurants, Geschäften, Peep-Shows, Irish Pubs, und und und. Eine ganz normale, wuselnde und lebendige Gegend in New York eben. Das sieht man auch sehr gut auf diesen Fotos. Es ist gerade kein geheiligter Boden, der sich vier Straßenblocks weit erstreckt und an dem Menschen rund um die Uhr Mahnwachen halten und die Zeit still steht. Wäre dem wirklich so, hätten die Terroristen gewonnen - sie hätten dann nämlich den Charakter New Yorks als lebendige, tolerante und innovative Stadt, die sich immer wieder neu erfindet, zerstört. In der Nähe unserer Wohnung gab es zu diesem Thema vor kurzem eine Demo von muslimischen Amerikanern, die auf ihr verfassungsmäßig gewährleistetes Recht auf Religionsfreiheit und ihren gleichzeitigen Patriotismus zu den USA aufmerksam machen wollten. Das Bild, das einen der Demonstranten zeigt, sagt eigentlich alles:

Muslim-American

So, mit diesen Ergüssen lassen wirs für heute gut sein. Wir melden uns natürlich noch, bevor wir am Samstag das Flugzeug nach Wien besteigen. Bis dann!

Dienstag, 7. September 2010

Sweet September

Einheimische sagen, dass der September der schönste Monat des Jahres in New York ist. Dies liegt zum einen daran, dass die ärgste Sommerhitze vorüber ist und laue und angenehmere Tage folgen. Weiters beginnt er gleich am ersten Wochenende mit einem Feiertag, dem Labor Day, und ermöglicht so Kurzurlaube oder die Teilnahme am reichhaltigen Freizeitangebot des Big Apples.

Wir machen natürlich beides. Ende der vergangenen Woche haben wir uns erstmals nach Harlem gewagt und dort gemeinsam mit Arbeitskollegen einer Amateurnacht von aufstrebenden jungen Künstlern im Apollo Theater beigewohnt. Dort sind unter anderem auch Michael Jackson und Billie Holiday entdeckt worden. Die Performances an unserem Abend waren überwiegend sehr gut, besonders erfrischend fanden wir auch, dass mediokre oder fade Sänger schnell von der Bühne gebuht werden. Bei gelungen Auftritten ist das überwiegend schwarze Publikum dafür Feuer und Flamme und klatscht, jubelt und singt begeistert mit. Gewonnen hat dann unter all den Schmuseseängern und Soulstimmen ein kleiner und dünner 16jähriger afroamerikanischer Bursche mit Hut, Hosenträgern und einer knallroten E-Gitarre, die er wirklich beeindruckend spielen konnte. Vielleicht sehen wir ihn in ein paar Jahren ja nochmal auf einer größeren Bühne!?

Am Samstag konnten wir dann beim Warm Up des P.S.1 in Queens (das ist dort, wo Doug und Carry wohnen!) Party und Kultur effektiv verbinden. Dieser Ableger des Museums of Modern Art bietet mehrere Stockwerke voll, nun ja, eigenwilliger Kunstobjekte (besonders toll fanden wir einen Raum, dessen Boden nur aus nebeneinander geschlichteten Baseballschlägern besteht). An Samstagen wird im Innenhof des Museums Elektromusik aufgelegt und heftig abgetanzt, zum Ausruhen gibt es einen Bereich mit aufgeschüttetem Sand, Gymnastikbällen zum Werfen oder Draufsetzen, und kühlem Bier.

Den Labor Day haben wir dann dazu genutzt, einen der schönsten Spaziergänge zu unternehmen, den New York zu bieten hat. Wir sind nämlich bei schönstem milden Septemberwetter etwa 10 Blocks auf halber Höhe zwischen Straße und Hausdächern dahingewandert. Wie das geht? Quer durch Chelsea und parallel zum Hudson River an der Westseite von Manhattan verläuft eine stillgelegte Eisenbahnstrecke auf einer erhöhten Trasse, die früher für den Transport vom gefährlichen Gütern verwendet wurde. Seit einem Jahr wird diese Trasse auf private Initiative hin schrittweise begrünt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Der so entstandene "High Line Park" bietet ganz neue Perspektiven auf New York.

Highline-Empire

Nachdem wir auch noch das Galerienviertel besucht und einen tollen Fund für unsere Wohnung in Wien gemacht haben, sind wir eine Stunde lang in einer Schlange vor einem von New Yorks bekanntestem Stand Up Comedys gestanden, weil es gratis Tickets gab. Leider ist in New York nichts beliebter als Gratisangebote und den Betreibern des Comedy-Clubs ist exakt mit der Gruppe vor uns der Platz ausgegangen. Wir mussten als nunmehr Erste in der Schlange leider unverrichteter Dinge wieder abziehen. Natürlich haben wir diesen kleinen Rückschlag mit Humor genommen und sind einfach ins nächste Kino gegangen. Beim Film "Going the Distance", der hauptsächlich in New York spielt, ist uns erstmals wirklich bewusst geworden, wie viel wir von der Stadt schon gesehen haben. Bei fast jeder Ecke, die im Film gezeigt wurde, ist uns ein gutes Restaurant oder Kaffehaus, das wir schon besucht haben, eingefallen.

Nach dem (empfehlenswerten) Film sind wir dann um mittlerweile ein Uhr morgens hungrig geworden und auf die Suche nach Nahrung gegangen. Glücklicherweise muss man im Big Apple dafür nur zweimal umfallen, und es gibt deutlich mehr Auswahl als Kepabbuden und Pizzaecken. Ein ordentlicher Haufen Pancakes mit frischen Erdbeeren (!) und Vanilleeis um halb zwei Uhr morgens? Kein Problem!

Niki-Pancake-vorher

Das Aufessen ist da schon schwieriger. Niki war trotzdem voll zufrieden!

Niki-Pancake-nachher

Am Wochenende machen wir dann den lang ersehnten Ausflug in die Hauptstadt der USA und werden Washinton D.C. unsicher machen. Das Weiße Haus war leider schon besetzt, aber wir haben trotzdem eine sehr gute Unterkunft bei einer Einheimischen gefunden.

Bis dahin haben wir aber noch einiges vor, unter anderem werden wir am Donnerstag zwei Viertelfinale der Herren bei den US Open sehen. Leider ist Jürgen Melzer ja gestern ausgeschieden (wir waren im Internet per Live Stream dabei), aber wir freuen uns trotzdem schon sehr auf Nadal, Federer und Co.

Euch allen wünschen wir eine schöne Woche und einen ebenso tollen September, wie wir ihn bisher haben!

Freitag, 3. September 2010

Zwischenbericht samt Curiosities # 5

Nachdem wir glücklich und zufrieden wieder aus Boston in Manhattan angekommen sind, erfreuten wir uns an den sonnigen Tagen in der Stadt. Beim Spazieren durch Parks und Häuserschluchten begegnen uns dabei allerlei kuriose Dinge und Leute - und gelegentlich auch Schauspieler! So hat Niki in der vergangenen Woche vor ihrem Leo Baeck Institute die Dreharbeiten zu einem neuen Film hautnah miterlebt und dabei einen von Hollywoods aufstrebenden Jungschauspielern aus dem Konzept gebracht. Sie hat nämlich Joseph Gordon-Levitt, bekannt aus "10 Dinge, die ich an dir hasse", "500 Days of Summer" und "Inception", bei einer an sich ernsten Szene unfreiwillig zum Lachen gebracht (sie hüpfte auf und ab, schnappte nach Luft und deutete mit den Händen auf ihn). Erst mit einem gezielten "Lady, please go ahead!" seitens eines Crewmitglieds konnte man sie vom Filmset vertreiben.

Stephan traf dafür beim Spazieren durch die Gassen des Greenwich Village einen bestimmten Klempner, den er schon seit Gameboy-Tagen sehr gut kennt:

Stephan-Mario

Weniger gut bekannt, dafür umso kurioser ist dieses Duo. Warum dieses "Brautpaar" am hellichten Tag im Brautkleid und ohne den jeweiligen Bräutigam, dafür aber mit Kinderwagen durch die Stadt wandert, entzieht sich unserer Kenntnis.

Braupaar-kurios

Da wir natürlich nicht nur Schauspieler und Kuriositäten sammeln können, gönnten wir uns auch wieder etwas Kultur. Eine tolle Gelegenheit dazu bietet das Summer HD Festival der Metropolitan Opera. Hier wird am wunderschönen Vorplatz der New Yorker Oper eine Public Viewing Zone mit der namensgebenden HD-Leinwand eingerichtet, und etwa 2500 Sitzplätze warten auf operninteressierte Besucher, die bei freiem Eintritt mit oder ohne Jause einen Opernabend verbringen wollen. Das Angebot reicht dabei von Klassikern wie der Zauberflöte und Carmen bis zu modernen Inszenierungen. Wir haben uns bei Sandwiches und Iced Cappucino "Dr. Atomic" angeschaut, bei der es um die Entwicklung der Atombombe geht. Am Heimweg haben wir dann selbst noch ein wenig weitergesungen - darüber schreibt jetzt vielleicht irgendein anderer Passant in seinem Curiosity-Blog.

Stephan-vor-Oper

Wie ihr vielleicht gelesen habt, hat New York gerade den heißesten Sommer seit Beginn der Aufzeichnungen hinter sich. Wir hatten daher nach einer anstrengenden Arbeitswoche das dringende Bedürfnis nach Abkühlung und sind gemeinsam mit Freunden und Arbeitskollegen mit dem Zug und dem Bus nach Jones Beach gefahren, der sich etwa eine Stunde außerhalb der Stadt befindet. Aus unseren Gesichtern könnt ihr ablesen, wie gut uns das getan hat (trotz Sonnenbrand!):

Beach-happy

In der Arbeit ist Niki zuverlässig und genau wie wir es von ihr gewohnt sind, und sie hat beim Transkribieren und Entziffern von alten Kurrenttexten absolute Höchstleistungen vollbracht. Dafür wurde sie von einem älteren Volunteer mit dem Prädikat "Meticulous", was soviel heißt wie "Haargenau", charakterisiert.

Stephan ist derweil mit PEZ-Zuckerln, Wahrsagerinnen, Fashion und 3D-Buchhüllen (ja, sowas gibts!) beschäftigt. Da er das offensichtlich zur Zufriedenheit aller Beteiligten erledigt, konnte er seinen Chef zu einem Radiointerview über ein neues Copyright-Gesetz begleiten und wird gemeinsam mit ihm und einem Klienten demnächst ein Spiel der US Open besuchen.

Kommendes Woche ist wieder ein Feiertag und wir freuen uns schon sehr auf ein paar Urlaubstage, die wir wieder für allerlei Aktivitäten, darunter ein Besuch in Washington D.C., nutzen werden. Wir halten euch auf dem Laufenden!

Freitag, 20. August 2010

Musikalische und kulinarische Köstlichkeiten

Die vergangenen Tage waren kulturgeprägt, sowohl kulinarisch als auch musikalisch.

So haben wir bei einem Spaziergang durch das East Village die Bar entdeckt, in der - zumindest der Legende nach - die berühmte Geschichte "Das Geschenk der Weisen" (im Original: 'Gift of the Magi') von O. Henry entstanden ist. Wer die wider Erwarten noch nicht kennen sollte, möge dies baldigst ändern und dann die Bar Pete's Tavern am Irving Place besuchen, in der auch Johnny Depp und Tim Burton sich hin und wieder ihr Bier holen.

Von Pete's gingen wir zu Joe's, genauer gesagt zu Joe's Pub unterhalb des Union Squares. Anders als man es dem Namen nach erwarten würde, ist dieses Lokal nicht nur gut, um den Durst zu löschen, sondern bietet zusätzlich Augen-, Ohren- und Gaumenschmaus. Der Bar- und Essensbereich befindet sich nämlich gleich vor einer kleinen, aber feinen Bühne, die jungen oder nicht mehr ganz so jungen Künstlern, etwa Musikern und Kabarettisten, die Möglichkeit bietet, ihr Können zu zeigen. Wir hatten das Glück, zwei äußerst gute Konzerte neben unserer mediteranen Fleisch- und Gemüseplatte zu genießen. Besonders empfehlen möchten wir euch die Klänge von Jeremy Messersmith, der in Joe's Pub seine neue CD "The Reluctant Graveyard" vorstellte. Hier gibt es die Möglichkeit, ein paar Auschnitte daraus zu hören. Da die Atmosphäre in Joe's Pub geradezu intim ist, hatten wir auch einen sehr guten Ausblick auf die Bühne, wie dieses Foto zeigt.

Messersmith

Gestern erweiterten wir unseren kulinarischen Horizont, indem wir der israelischen Küche im East Village einen Besuch abstatteten. Für alle unter euch, die gerne Falafel oder Couscous mit gefüllten Weinblättern essen, ist ein Besuch im Hummus Place im St. Marks Place sehr empfehlenswert! Nach der ausgezeichneten Mahlzeit gönnten wir den Augen und den Lachmuskeln eine Abwechslung und gingen in eine Burlesque-Show in einem ziemlich schrägen Kellerlokal/Theater gleich um die Ecke. Fotos waren naturgemäß strikt untersagt, und die Witze des Moderators auch nicht wirklich jugendfrei. Dafür hatte man wirklich das Gefühl, bei einer authentischen Sache dabeizusein, die nicht auf den breiten Geschmack für Touristen abzielt. Uns hats sehr gut gefallen!

Morgen, am letzen New York Abend vor unserem dreitägigen Ausflug nach Boston, werden wir uns noch weiter kulturell bilden und im städtischen Film Forum den Hitchcock - Klassiker "Dial M for Murder" ("Bei Anruf Mord") anschauen. Das Besondere dabei: Der Film wird von zwei komplett synchron geschalteten 35mm Filmprojektoren gleichzeitig abgespielt, die das Geschehen aus zwei leicht unterschiedlichen Perspektiven zeigen. Dadurch entsteht beim Zuschauer ein 3D-Effekt, den man aus derzeitigen Blockbustern im Kino zur Genüge kennt (dort funktioniert das Ganze natürlich schon mit Digitalprojektoren). Die Technik ist allerdings schon Jahrzehnte alt, und wurde vom Hollywood-Kino bereits in den 1950er Jahren eingesetzt, bevor sie aus Kostengründen und mangelndem Publikumsinteresse wieder in der Schublade verschwand. Erst mit Avatar und Co. wurde sie wiederentdeckt. Unser Film morgen ist ein Teil eines Filmfestivals, die an diese kurze Phase erinnern soll. Wir sind gespannt!

Bei all diesen kulturellen Eindrücken werden wir natürlich immer etwas nachdenklich. Woran Stephan während dieser kurzen Pause in einem Diner gedacht hat, wissen wir aber leider nicht mehr.

Stephan-denkt

Bei Niki ist es dagegen ziemlich eindeutig :-)!

Niki-denkt-auch

Nach dem kommenden Wochenende haben wir dann bestimmt noch mehr zu verarbeiten, wenn auch noch die ganzen neuen Eindrücke aus Boston und Harvard dazukommen. See you soon!

Dienstag, 3. August 2010

Wieder ein Birtday-Weekend!

Am vergangenen Wochenende, und auch davor, war wieder einiges los bei uns. Unter anderem jährte sich das Wiegenfest von Stephan am Sonntag das 24. Mal. Aber immer schön der Reihe nach:

Donnerstag Abend verbrachten wir einen, nun ja, denkwürdigen Abend mit Nikis Arbeitskollegen beim gemeinsamen Kochen in Brooklyn. Die verschiedenen Essens- und Musikwünsche aller Beteiligten ließen sich nur schwer unter einen Hut bringen. Spaß hatten wir trotzdem, auch und gerade weil wir uns schlussendlich mit einer halben Wassermelone unterm Arm wieder auf den Weg nach Manhattan machten. Haben wir eigentlich schon erwähnt, dass wir eines lustigen Abends in einer U-Bahn-Station aus purer Langeweile anfingen, Walzer zu tanzen, und dass die wartenden Fahrgäste dies teils mit Überraschung, teils mit begeisterten Anfeuerungsrufen ("Hey man, give us some more show!") quittierten? Nein? Dann sei dies hiermit geschehen. Da wir keinen Hut dabei hatten, konnten wir unsere Tanzkünste leider nicht zu barer Münze machen.

Aber zurück zum Thema: Freitag Morgen, nach viel zu wenig Schlaf, konnte Niki erstmals beim sogenannten Referendar-Frühstück in Stephans Anwaltskanzlei dabei sein. Dort wird jeden Freitag neben Muffins, Kaffee und Bageln ein Vortrag zu amerikanischem Recht gehalten. Die Aussicht aus dem nicht umsonst Empire State Room genannten Vortragssaal kann sich ebenfalls sehen lassen.

Das einzige Problem ist die Beginnzeit um acht Uhr morgens, was Nachteulen wie uns dann doch vor einige Probleme stellte. Tapfer wie wir sind, haben wir es aber pünktlich geschafft und den interessanten Ausführungen zum Discovery Procedure im US-Zivilprozess gelauscht.

Erst am Freitag Abend mussten wir der Müdigkeit Tribut zollen und uns schon früher als gewohnt von einem gemeinsamen Fortgehen in Brooklyn mit Nikis Arbeitskollegen (und ihrem Chef!) verabschieden. So hatten wir aber erstmals Gelegenheit, nächtens mit dem Taxi über eine der Brücken von Brooklyn nach Manhattan zu fahren und die wunderschön beleuchtete Skyline von Süd-Manhattan bewundern.

Nach all dem Essen und Fortgehen waren wir am Samstag dann sportlicher veranlagt und statteten einem der schönsten Parks in New York einen Besuch ab. Der Riverside Park liegt ganz im Westen an der Upper West Side (no, na!) und grenzt unmittelbar an den Hudson River. Für Stephan wieder einmal ein idealer Grund, die Laufschuhe auszupacken und auf der perfekt markierten Strecke ein paar Runden zu drehen.

Stephan-laufen-Wasser-

Niki erkundete derweil die Gegend und freundete sich mit ein paar lustigen Hunden und den allgegenwärtigen Eichhörnchen an. Nach ein paar schönen Stunden machten wir uns bei Sonnenuntergang dann wieder auf den Weg zurück nach Midtown.

Sonnenuntergang-und-wir-zwei

Da Samstag Stephans letzter Tag als 23jähriger war, kehrten wir noch in einem Irish Pub ein und freuten uns bei einem Guiness auf Mitternacht. Anschließend sah sich Stephan, nun ein Jahr älter und reifer, dazu veranlasst, sich angemessen zu kleiden und eine Krawatte aus einem der zahlreichen Souvenirshops anzulegen.

Stephan-US-Krawatte

Niki musste dagegen schon ziemlich dringend aufs Töpfchen.

Niki-gotta-p

An Stephans eigentlichem Geburstag, also Sonntag, machten wir dann einen stilechten Besuch in New Yorks bestem Wiener Kaffehaus, dem Cafe Sabarsky an der Upper East Side. Dieses beinah originalgetreue Kaffehaus schafft es problemlos, alles Heimweh nach einem perfekten Wiener Schnitzel zu vertreiben.

Niki-Schnitzel

Stephan konnte damit an seinem Geburtstag in schönster Atmosphäre Wiener Melange trinken, Guglhupf essen und die New York Times lesen.

Stephan-Kaffeehaus

Anschließend schlenderten wir noch durch den unmittelbar neben dem Sabarsky gelegenen Central Park, in dem sich Sonntags immer viele kleine Ruderboote tummeln.

Central-Park-Boote

Am Abend stand dann noch ein Besuch in einer ganz besonderen Pizzeria auf dem Programm. Gemeinsam mit Stephans Arbeitskollegen und einem Freund aus Wien feierten wir Geburtstag in Johns Pizzeria im Greenwich Village, neben Johnny Depp, Ron Perlman, Susan Sarandon und Frank Sinatra. Die letzteren fanden sich zwar leider nur auf den unzähligen Fotos an den Wänden des Restaurants, und wegen des großen Andrangs und einiger Probleme bei der Anreise (hallo, Ralf!) mussten wir erstmal 20 Minuten Schlange stehen, bevor wir einen Tisch bekamen - die wirklich großen und leckeren Pizzen und die charakteristische Atmosphäre einer New Yorker Institution im Pizzabacken entschädigten uns dafür aber mehr als ausgiebig.

Pizza-Gruppe

Donnerstag, 29. Juli 2010

Katzen & Futter

Satt und zufrieden wollen wir euch einen kleinen Rückblick auf die vorigen Tage geben:

Als aller Erstes wollen wir das Rätsel um Stephans Überraschung für Niki auflösen. Stephans Arbeitskollegin Anne wohnt in Tribeca im Süden Manhattans und bewohnt dort eine große Wohnung mit Dachterasse und Blick auf mehrere Hochhäuser in unmittelbarer Nähe des ehemaligen Standorts des World Trade Centers. Der Ausblick, die schöne Atmosphäre oder die nette Gesellschaft von Anne und ein paar Freunden von ihr waren jedoch nicht die Überraschung. Die Überraschung war klein, pelzig und ein wenig verfressen. :-) Richtig erraten, es war eine Katze namens Lucky. Niki vermisst ihre Katze Emma sehr und daher war diese Überraschung einfach genial. Niki und Lucky haben sich sofort angefreundet und auch diese Katze hat sofort erkannt – das ist die Futtertante!

Lucky-und-Niki

Nach vielem Miau und rankuscheln bekam Lucky dann mit Erlaubnis der Gastgeberin ein paar Leckerlis, die sie gierig auffraß... sie hat übrigens ebenfalls so ein Bürzel wie Emma (so nennen wir den runterhängenden Bauch, nachdem eine Katze sterilisiert worden ist.. nein, das ist kein Speck, sagt Niki).

Das nächste Highlight dieser Woche war ein Rockkonzert einer noch jungen Band namens Static Jacks und einem darauf folgenden Besuch eines deutschen Biergartens in Brooklyn. Das unternahmen wir gemeinsam mit Matthias und Ira, zwei Arbeitskollegen von Niki, die ebenfalls Interns des Leo Baeck Instituts sind.

Nun wollen wir euch auch noch darüber aufklären, warum wir so satt und so zufrieden auf der Coach sitzen. Wir waren super gut essen in einer netten Risoterria in Greenwich Village als Belohnung für unsere getane Arbeit unter Tags. Niki hat wieder eine Collection fertig und beginnt morgen mit ihrem Nachlas (diesmal von einer Frau aus Wien) und Stephan musste sich heute den ganzen Tag über 20 Varianten des Liedes „That's Amore“ anhören. Das Ganze war natürlich wieder streng dienstlich und ebenso streng vertraulich. ^^
Wir hüllen uns also in Schweigen und wünschen eine gute Nacht...wir müssen jetzt erstmal verdauen ;-)

Montag, 19. Juli 2010

Birthday Weekend

Am vergangenen Samstag wurde eine Hälfte dieses Blogs 24. Ja, Niki had her birthday! Wir haben natürlich ordentlich gefeiert und das Nachtleben New Yorks unsicher gemacht. Dafür sehr zu empfehlen ist ein Start in einem der zahllosen tollen Restaurants Manhattans. Wir haben ein mexikanisches namens Benny's Burritos gewählt und haben herrliche Burritos und Nachos gegessen. Mit von der Partie war unsere neugefundene Freundin Lynn, die auf kunsthistorischer Schatzsuche in New York war und mittlerweile wieder daheim in Berlin ist. Wir haben sie bei Gaby Glückseligs Stammtisch getroffen und uns sofort angefreundet. Nach dem hervorragendes Essen zogen wir noch durch zwei Bars, wobei für Niki in einer der beiden ein spontanes Geburtstagsständchen gesugen wurde. Wir lernten auch zwei witzige Bostoner kennen, die uns mit ihren Erzählungen und einem Plastikschwert a la Luke Skywalker erheiterten. Kurz vor Morgengrauen schafften wir es dann müde, aber glücklich, doch noch nach Hause.

Heute nutzten wir eines der tollsten Gratis-Angebote New Yorks und fuhren mit der kostenlosen Fähre nach Governor's Island. Auf diesem ehemaligen Militärstützpunkt genossen wir das entspannte und sonnige Ambiente sowie den herrlichen Ausblick über den Hudson River auf Manhattan und die Brooklyn Bridge.

Niki-Brooklyn-Bridge

Die auf Governor's Island verfügbaren Hot Dogs, Veranstaltungen (diesmal gabs ein 50er Jahre Jazz Konzert) und Picknickplätze sind ebenfalls sehr empfehlenswert. Es geht aber nichts über die tolle Aussicht :-)

Stephan-Skyline

Nach einer weiteren Bootsfahrt, diesmal in den Brooklyner Hafen, und einem erneut köstlichen Abendessen in den Brooklyn Heights bestiegen wir die erwähnte Brooklyn Bridge. Die Brücke bietet einen grandiosen Panoramablick über die Bucht und ist natürlich auch selbst äußerst sehenswert. Der Spaziergang über den Fluß Richtung Manhattan war dementsprechend beeindruckend.

Brooklyn-Bridge-Sonnenuntergang

Es war ein wirklich schönes, erholsames und abenteuerliches Wochenende. Wenns jetzt noch etwas kühler wird, wäre alles perfekt. Leider sagt die Wettervorhersage etwas anderes, denn es gibt wieder knappe 40 Grad in den nächsten Tagen. Soweit wir wissen, ist es in Österreich ähnlich heiß. Wir können daher mit euch Daheimgebliebenen gut mitfühlen! Stay cool anyway, have a nice week and see you soon!

Freitag, 16. Juli 2010

Klassik im Park und ein ganz besonderer Stammtisch

Heute berichten wir euch von zwei besonderen Abenden, die wir diese Woche verbracht haben.

Am Dienstag waren wir wie zehntausende andere New Yorker im Central Park, um bei freiem Eintritt unter ebenso freiem Himmel den Klängen von zwei renommierten klassischen Orchestern zu lauschen. Erstmals haben die New Yorker Philharmonics gemeinsam mit einem anderen Ensemble ein Konzert gegeben, und zwar mit den Philharmonikern aus Shanghai in China. Unglücklicherweise hatte es am Nachmittag in Strömen geregnet, weswegen der Rasen im Central Park großlächig durchnässt war. Wir haben ausreichend Decken eingepackt und uns durch die Menschenmassen geschlagen, bis wir in guter Entfernung zur Bühne endlichen einen halben Quadratmeter Platz gefunden hatten. Als wir uns dann umschauten, erkannten wir, dass wir mitten in einer Außenstelle von China Town gelandet waren - rings um uns hatte sich eine Traube von Chinesen niedergelassen, unter denen wir als Europäer dann doch ziemlich auffielen.

Chinatown-in-Central-Park

Die musikalischen Gäse aus China lieferten unter anderem mit einem Mozart-Stück eine beeindruckende Kostprobe ihrs Könnens. Der eindeutige Höhepunkt für die Chinesen war dabei der Auftritt des chinesischen Klaviervirtuosen Lang Lang.

Lang-Lang

Wider Erwarten dauerte sein Auftritt aber gar nicht so Lang (hihi! Stephan findet das grad sehr lustig!).

Danach folgten mit den New Yorker Philharmonics die Lokalmatadoren. Da die Nacht bereits hereingebrochen war, konnten wir unter Sternenhimmel und vor dem Hintergrund der beleuchteten Wolkenkratzer Lieder aus West Side Story, Romeo und Julia und - zum Abschluss - den Boléro von Ravel genießen. Quasi mit der letzten Note fing es wieder zu regnen an, wir schafften es aber mit knapper Not noch ins nächste Taxi. Ein wirklich toller Abend, an dem wir wider Erwarten trocken geblieben sind!

Gänzlich anders, jedoch genauso aufregend war dann der gestrige Mittwoch Abend. Wir waren nämlich Gäste bei einem Stammtisch an der Upper Eastside, der seit 1942 ohne Unterbrechung jeden Mittwoch stattfindet. Dieser Stammtisch wurde von Oskar Maria Graf zusammen mit anderen jüdischen Emmigranten aus Österreich und Deutschland, die in der Nazizeit nach New York geflüchtet sind, ins Leben gerufen. Heute trifft man sich in der Wohnung von Gaby Glückselig, spricht über Politik, Kunst, Kultur und die Vergangenheit. Es wird gemeinsam gegessen, jeder bringt eine Kleinigkeit mit und alle sind per Du und sprechen Deutsch miteinander. Viele Teilnehmer sind weit jenseits der 80 Jahre alt, Gaby selbst ist bereits 92, körperlich bereits sehr gebrechlich, aber geistig noch topfit und eine wirklich freundliche Gastgeberin.

Da Gedenkdiener und Praktikanten aus dem Leo Baeck Institute und andere interessierte Gäste immer gern gesehen sind, wurden auch wir herzlich in den Kreis aufgenommen, ebenso wie unsere mitgebrachten Cremetörtchen :-). Niki kannte viele frühere Gäste, die sich im Gästebuch eingetragen hatten, bereits aus ihren Forschungen zur Emmigrantin und Lyrikerin Mimi Grossberg - für sie ist das also wirklich die richtige Community, nicht nur, weil sie alle alten Schlager mitsingen kann. Stephan war ebenso beeindruckt und fand mit einem pensionierten jüdischen Patentanwalt aus Deutschland namens Stefan auch gleich jemanden zum Fachsimpeln.
Wer noch mehr über diesen wirklich außergewöhnlichen Stammtisch nachlesen möchte, kann dies in folgendem Zeitungsartikel tun: Link . Wir haben uns auf jeden Fall sehr wohl und geehrt gefühlt, dass wir an dieser New Yorker Institution teilhaben durften und werden jedenfalls gerne wieder hingehen!

Beim Heimweg hatte uns dann das Glück verlassen, denn wir gerieten das erste Mal wirklich mitten in einen New Yorker Wolkenbruch, bei dem auch der neu erworbene Schirm wenig half. Auch dieses Mal rettete uns eines der zahllosen yellow cabs, die übrigens wirklich sehr bequem sind und seit neuestem alle einen kleinen Flachbildschirm auf der Rückbank eingebaut haben.

So, jetzt reichts wieder mit der Berichterstattung und wir hauen uns in die Federn, damit wir morgen wieder frisch und fröhlich ans Tageswerk gehen können. See you!

Montag, 12. Juli 2010

Kuchen und Spiele

Heute war es soweit. Das WM-Finale zwischen Holland und Spanien fand statt. Da Stephan ein großer Holland-Fan ist und seine Lieblingsmannschaft es endlich ins Finale geschafft hatte, wollten auch wir hautnahe mit den Spielern mitfiebern. Da wir jedoch nicht in irgendein Pub Fußball schauen gehen wollten, beschlossen wir in McGee´s Pub zu gehen.

McGee

McGee´s Pub ist das Vorbild für MacLaren´s, der Bar in der die Darsteller von How I Met Your Mother die meisten ihrer Abende verbringen. Da wir große Fans dieser Tv-Serie sind, konnten wir uns diese Bar natürlich nicht entgehen lassen. Nachdem wir bereits viel zu lange geschlafen hatten, machten wir uns um die Mittagszeit auf nach Midtown West, dem Stadtteil in dem das Pub liegt. Dort angekommen bekamen wir den letzten Sitzplatz an der Bar und fieberten mit den Holländern mit, die leider schlussendlich verloren haben. Die Spanier haben gut gespielt, das Schlusstor war ebenfalls gerecht, doch die vielen Schwalben und „Oh, er hat mich am Bein berührt, ich muss mich fallen lassen und den Schrei des Todes ausstoßen“ hätten sie sich sparen können. Sei ´s drum – wir hatten trotzdem Spaß, haben gut gegessen und konnten McGee´s bewundern.
Nach dem Spiel war unser nächstes Ziel die Bäckerei Two Little Red Hens, in der es laut einer Internetmeldung die besten Cheesecakes New Yorks gibt. Wie gut die Cheesecakes dann schlussendlich waren, soll dieses Foto zeigen:

niki-cheesecake-klein

Nach diesem gaumenschmeichelnden Erlebnis fuhren wir zurück in die Wohnung. Stephan stürzte sich auf seine New York Times und Niki auf ihren Processing-Guide … wir zwei können eben doch nicht aus unserer Haut: Lesen muss sein :-)!

Sonntag, 11. Juli 2010

Updates

Eines der Highlights der vergangenen Woche war ein Stück Rindfleisch, serviert mit spanischem Rioja und Risotto auf Rotweinsauce. Ja, erraten, wir waren Steaks essen. Das dazu erwählte Restaurant war so gut, dass wir nur denjenigen Leuten, die uns besuchen kommen, auch verraten werden, wo es ist. Unsere Erfahrungen mit eating out im Big Apple sind bisher übrigens durchwegs gut. Die New Yorker Restaurantszene ist unüberschaubar, wahrscheinlich gibt es nirgends auf der Welt eine dermaßen hohe Dichte an Steakhäusern, Diners, Italienern, Franzosen, Chinesen, Koreaner und und und. Wir selbst wohnen ganz in der Nähe von Koreatown in der 32nd Street, daher ist unser Konsum von scharfem Hühnerfleisch mit Reis oder Nudeln momentan stark im Steigen begriffen.

Abgesehen von kulinarischen Erfolgen laufen auch unsere Praktika nach einer Woche des Eingewöhnens sehr gut an. Niki war bisher mit historischen Fotographien (vielfach aus Wien) und Anfragen von Kunden des Leo Baeck Institutes beschäftigt und wird am Montag ihren ersten literarischen Nachlass zur Bearbeitung bekommen. Da sie dafür auch die amerikanischen Richtlinien zur Nachlassverwaltung beherrschen muss, wird sie dieses Wochenende ihre Nase noch ein wenig in die Bücher stecken. Apropos Bücher: Stephan hat bei seiner Anwaltskanzlei an einem der ersten Arbeitstage während der Arbeitszeit Comics gelesen. Das hat aber nichts mit Fadesse oder Streik zu tun, sondern war Teil eines Auftrages eines Mandaten. Mehr darf er an dieser Stelle aus Geheimnisschutzgründen nicht berichten.... Den Rest der Woche beschäftigte er sich dann noch mit Online-Computerspielen und den Computern und Mobiltelefonen eines namhaften Konzerns, dessen Name und Logo sehr an ein ganz bestimmtes Obst erinnert. Ja, da sage noch einer, die Arbeit in einer Rechtsanwaltskanzlei wäre grau und fad.

Die extreme Hitzewelle der vergangenen Woche ist mittlerweile im Abklingen, daher kann man sich auch tagsüber wieder auf der Straße fortbewegen. Nikis weißer Haut hat die starke Sonne natürlich nichts anhaben können, was aus irgendeinem Grund bei den Einheimischen für Verwunderung sorgt. So wurde sie bereits einmal in einem Store von einem leicht angeheiterten Mann mit einem nachtaktiven Fabelwesen in Verbindung gebracht ("She's a vampire. She'll bite me!"), ein anderes Mal bewunderte eine Passantin ihre Erscheinung ("She has such a pretty white skin."). Passenderweise haben wir uns dann gestern den letzten Teil der Twilight Saga im Kino angeschaut. Diese Vampirgeschichte war auch ganz gut.

Beim Wandern durch die Häuserschluchten entdeckt man auch so ungewöhnliche Geschäfte wie "Abracadabra", einen riesigen Zauberei- und Kostümladen in Downton Manhattan. Wir lassen einfach die Bilder für sich selbst sprechen.

Kostueme

Dieser Zeitgenosse erinnert uns sehr an einen Mitbewohner von Stephans Schwester Evi in Wien:

Bruce-NYC

Wer errät, wer sich hinter diesem Guy Hawks verbirgt?

Guy-Fawks-N

Mit diesen Eindrücken verabschieden wir uns ins New Yorker Nachtleben und wünschen allen Daheimgebliebenen einen guten Start in die nächste Woche.

Aktuelle Beiträge

It feels so much like...
Wenn man so darüber nachdenkt, kann man sich nur wundern....
Woody_Fisch - 2. Okt, 18:28
Curiosities #7 und ein...
Bevor wir heute ordentlich auf die Tränendrüse drücken...
Woody_Fisch - 30. Sep, 17:47
Besuch ist da!
Die letzten Tage sind wie im Flug vergangen. Zum einen...
Woody_Fisch - 22. Sep, 23:02

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