Dienstag, 7. September 2010

Sweet September

Einheimische sagen, dass der September der schönste Monat des Jahres in New York ist. Dies liegt zum einen daran, dass die ärgste Sommerhitze vorüber ist und laue und angenehmere Tage folgen. Weiters beginnt er gleich am ersten Wochenende mit einem Feiertag, dem Labor Day, und ermöglicht so Kurzurlaube oder die Teilnahme am reichhaltigen Freizeitangebot des Big Apples.

Wir machen natürlich beides. Ende der vergangenen Woche haben wir uns erstmals nach Harlem gewagt und dort gemeinsam mit Arbeitskollegen einer Amateurnacht von aufstrebenden jungen Künstlern im Apollo Theater beigewohnt. Dort sind unter anderem auch Michael Jackson und Billie Holiday entdeckt worden. Die Performances an unserem Abend waren überwiegend sehr gut, besonders erfrischend fanden wir auch, dass mediokre oder fade Sänger schnell von der Bühne gebuht werden. Bei gelungen Auftritten ist das überwiegend schwarze Publikum dafür Feuer und Flamme und klatscht, jubelt und singt begeistert mit. Gewonnen hat dann unter all den Schmuseseängern und Soulstimmen ein kleiner und dünner 16jähriger afroamerikanischer Bursche mit Hut, Hosenträgern und einer knallroten E-Gitarre, die er wirklich beeindruckend spielen konnte. Vielleicht sehen wir ihn in ein paar Jahren ja nochmal auf einer größeren Bühne!?

Am Samstag konnten wir dann beim Warm Up des P.S.1 in Queens (das ist dort, wo Doug und Carry wohnen!) Party und Kultur effektiv verbinden. Dieser Ableger des Museums of Modern Art bietet mehrere Stockwerke voll, nun ja, eigenwilliger Kunstobjekte (besonders toll fanden wir einen Raum, dessen Boden nur aus nebeneinander geschlichteten Baseballschlägern besteht). An Samstagen wird im Innenhof des Museums Elektromusik aufgelegt und heftig abgetanzt, zum Ausruhen gibt es einen Bereich mit aufgeschüttetem Sand, Gymnastikbällen zum Werfen oder Draufsetzen, und kühlem Bier.

Den Labor Day haben wir dann dazu genutzt, einen der schönsten Spaziergänge zu unternehmen, den New York zu bieten hat. Wir sind nämlich bei schönstem milden Septemberwetter etwa 10 Blocks auf halber Höhe zwischen Straße und Hausdächern dahingewandert. Wie das geht? Quer durch Chelsea und parallel zum Hudson River an der Westseite von Manhattan verläuft eine stillgelegte Eisenbahnstrecke auf einer erhöhten Trasse, die früher für den Transport vom gefährlichen Gütern verwendet wurde. Seit einem Jahr wird diese Trasse auf private Initiative hin schrittweise begrünt und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt. Der so entstandene "High Line Park" bietet ganz neue Perspektiven auf New York.

Highline-Empire

Nachdem wir auch noch das Galerienviertel besucht und einen tollen Fund für unsere Wohnung in Wien gemacht haben, sind wir eine Stunde lang in einer Schlange vor einem von New Yorks bekanntestem Stand Up Comedys gestanden, weil es gratis Tickets gab. Leider ist in New York nichts beliebter als Gratisangebote und den Betreibern des Comedy-Clubs ist exakt mit der Gruppe vor uns der Platz ausgegangen. Wir mussten als nunmehr Erste in der Schlange leider unverrichteter Dinge wieder abziehen. Natürlich haben wir diesen kleinen Rückschlag mit Humor genommen und sind einfach ins nächste Kino gegangen. Beim Film "Going the Distance", der hauptsächlich in New York spielt, ist uns erstmals wirklich bewusst geworden, wie viel wir von der Stadt schon gesehen haben. Bei fast jeder Ecke, die im Film gezeigt wurde, ist uns ein gutes Restaurant oder Kaffehaus, das wir schon besucht haben, eingefallen.

Nach dem (empfehlenswerten) Film sind wir dann um mittlerweile ein Uhr morgens hungrig geworden und auf die Suche nach Nahrung gegangen. Glücklicherweise muss man im Big Apple dafür nur zweimal umfallen, und es gibt deutlich mehr Auswahl als Kepabbuden und Pizzaecken. Ein ordentlicher Haufen Pancakes mit frischen Erdbeeren (!) und Vanilleeis um halb zwei Uhr morgens? Kein Problem!

Niki-Pancake-vorher

Das Aufessen ist da schon schwieriger. Niki war trotzdem voll zufrieden!

Niki-Pancake-nachher

Am Wochenende machen wir dann den lang ersehnten Ausflug in die Hauptstadt der USA und werden Washinton D.C. unsicher machen. Das Weiße Haus war leider schon besetzt, aber wir haben trotzdem eine sehr gute Unterkunft bei einer Einheimischen gefunden.

Bis dahin haben wir aber noch einiges vor, unter anderem werden wir am Donnerstag zwei Viertelfinale der Herren bei den US Open sehen. Leider ist Jürgen Melzer ja gestern ausgeschieden (wir waren im Internet per Live Stream dabei), aber wir freuen uns trotzdem schon sehr auf Nadal, Federer und Co.

Euch allen wünschen wir eine schöne Woche und einen ebenso tollen September, wie wir ihn bisher haben!

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