Downton

Mittwoch, 7. Juli 2010

Hot Times!

Der ORF titelte heute auf seiner Webseite, dass New York von einem "Inferno" heimgesucht wird. Damit gemeint ist die rekordverdächtige Hitzewelle, die den ganzen Nordosten der USA derzeit fest im Griff hat. Gestern hatte es vereinzelt bis 104 Grad Fahrenheit, was bis zu 40 Grad Celsius bedeutet. Ja, und wir sind mittendrin.
Stephan freut sich daher im Moment wenig darüber, im Anzug zur Arbeit zu gehen. Da dort aber bis auf etwa 18 Grad heruntergekühlt wird, ist es andererseits gar nicht so schlecht. Niki ist auch eher für kühle Bibliotheken als für glühende Gassen geschaffen, daher verlassen wir die Wohnung derzeit erst in den Abendstunden, in denen es "nur" mehr um die 25 bis 30 Grad hat.

Die Hitze hat aber auch Vorteile: So konnten wir am Montag Abend beispielsweise bis gegen 11 Uhr abends beim Sommerfilm-Festival im Bryant Park mit tausenden anderen New Yorkern zwischen den Wolkenkratzern auf der Wiese sitzen, zu Abend essen und uns "French Connection" anschauen. Mit Popcorn und Picknickdecke kam wirklich Festivalstimmung auf und abgesehen von seltsamen Gerüchen, die hin und wieder vorbeizogen, war das sehr unterhaltsam.

Heute nach der Arbeit wird Stephan mit einigen Kollegen aus der Anwaltskanzlei beim Segelhafen im Süden Manhattans Abkühlung suchen und bei einer Regatta zuschauen. Niki wird um die Mittagszeit mit ein paar Arbeitskollegen Fussball schauen gehen...was noch so alles passieren wird? .. wir werden es sehen. Bis bald!

Montag, 5. Juli 2010

Happy 4th!

Gestern - nach unserer Zeitrechnung - war Independence Day, der amerikanische Feiertag, der an die Unabhängigkeit von Großbritannien erinnert. Es ist der mit Abstand patriotischste Feiertag des Jahres und wird typischerweise mit Barbecue und Feuerwerk im Kreise der Familie begangen.
Für uns Aushilfs-New Yorker war das Grund genug, uns in rot-weiß-blaue Kluft zu schmeißen und erstmal das berühmte Museum for Natural History zu besuchen. Während eines Feiertag-Wochenendes ist in den Museen der Stadt nämlich weniger los, und diese Gelegenheit haben wir genutzt. Dabei hat sich auch als praktisch herausgestellt, dass Nicole dank ihrer Tätigkeit für das Center for Jewish History alle städtischen Museen gratis besuchen kann - und noch eine weitere Person mitnehmen darf (an dieser Stelle einen Grinser von Stephan vorstellen :-))! Besonders gefallen hat uns die folgende Darstellung eines Untersee-Kampfes zwischen einem Blauwal und einem Riesenkraken:

Wal-Krake

Da das naturhistorische Museum riesig ist und wir es aus Zeitmangel nicht ganz besichtigen konnten, werden wir einfach nochmal gehen - kostet ja nichts ;-).

Anschließend suchten wir einen guten Aussichtspunkt, um uns das große Feuerwerk (sponsored by Macy's), das zur Feier des 4. Juli jährlich abgefeuert wird, anzusehen. Aufgrund eines Insidertipps fuhren wir dazu mit der Lokalbahn unter dem Hudson River durch nach Hoboken, einer kleinen Stadt im Bundesstaat New Jersey.

Hoboken

Von dort hat man einen herrlichen Blick auf die Skyline von Manhattan, sodass die Kulisse für das Feuerwerk gleich noch schöner war. Bevor es so weit war, haben wir uns noch ein gratis Rockkonzert einer einheimischen Band angehört und dazu Chicken Fingers and Fries gegessen - ein echt amerikanischer 4. Juli also.

Feuerwerk

Da nach dem beeindruckenden Event wollte dann die halbe Bevölkerung Manhattans, die offenbar die gleiche Idee wir wir gehabt hatte, zurück in die Stadt. Unsere Rückfahrt in die Nähe des Empire State Buildings dauerte daher dementsprechend lang. Wir haben das Gruppenkuscheln in der U-Bahn aber mit Humor genommen und uns gefreut, dass wir unseren Independence Day so schön und typisch amerikanisch verbracht haben. Heute Montag haben wir noch frei, sodass wir ausschlafen konnten - was bei der Hitzewelle, die gerade über New York herrscht, sehr erholsam war.

Mittwoch, 30. Juni 2010

Action!

Hallo zusammen! Unser äußerst anstrengender erster Montag in Manhattan inspirierte Niki zu folgendem „essayistischen Bericht“ (bei diesem Terminus hat Stephan wieder was gelernt!):

Ausgeschlafen und voller Tatendrang begaben sich zwei junge Menschen auf die Suche nach ihrer neuen Arbeitstätte. Die Busstation zu Nikis Leo Baeck Institute war schnell gefunden und der Weg zum Institut dauerte nur ca. 10 Minuten (wie cool!).

Niki-Leo-Baeck

Danach musste erstmals eine kleine Belohnung folgen: Shopping! Nachdem Niki zum Leidwesen von Stephan zwar ein paar Kleider probierte, jedoch keines wirklich toll fand (Stephan sah das anders), ging es weiter ins nächste Geschäft. Dort fiel dann die Wahl auf einen schönen schwarzen Seidenrock, den Niki freudig kaufte, da dieser im Abverkauf war. Frohen Mutes ging es weiter auf der Suche nach einem kleinen Snack, der schnell in Form von einer Suppe und einem Sandwich-to go gefunden war. Zu Fuß machten sich die gestärkten Großstädter (schließlich sind sie nicht nur Touristen, sondern für 3 Monate waschechte New Yorker) auf den Weg weiter zu Stephans Arbeitsplatz, der Kanzlei Alston&Bird. Der geplante Fußweg stellte sich leider als etwas länger als eigentlich geplant heraus. Wenige Schritte von der Arbeitsstelle Stephans entfernt befand sich dann die Grand Central Station, die natürlich besichtigt werden musste. Wie zahlreiche andere Touristen (ja, ok – auch die neuen Bewohner New Yorks können halt nicht ganz ohne Touristen-Kram) machten sie Fotos und waren beeindruckt vom dem Getummel zahlreicher Menschen, die wie kleine Ameisen auf und ab liefen, zielstrebig auf dem Weg zu ihrem Arbeits- oder sonst einem Platz.
Nach der Besichtigung der Grand Central Station führte sie der Weg weiter – wohin? Na immer der Nase nach... einige tausend Schritte, zahlreichen Blocks, einem Regenschauer und mehreren Zebrastreifen später fanden sich Stephan und Niki vor dem Rockefeller Center ein. Gegenüber von dem Rockefeller Center befindet sich seit Samstag ein neues Lego-Land Geschäft, das sogleich besichtigt werden musste (und übrigens ausgesprochen cool ist für Jung und Alt!)
Nach diesem Besuch und erneuten vielen hunderten Metern Fußweg (schließlich muss man sich ja irgendwie fit halten, bei dem Fastfood Angebot) landeten die Beiden vor dem Apple Store. Getestet wurden darin das neue iPhone4 und das iPad (das sich als nicht so besonders sinnvoll herausstellte).

Stephan-iPhone-4

Müde und erschöpft beschlossen sie danach den Kinobesuch und den Besuch im Schwarz – Spielzeugladen auf den nächsten Tag zu verschieben und fuhren nach Hause. Vom Hunger ausgezehrt schleppten sie sich jedoch noch vor der endgültigen Heimkehr in ein koreanisches Restaurant. Danach kam nichts mehr, außer Essen, Serien schauen und einem tiefen Schlaf.

OK, und jetzt wieder weiter im normalen Ton :-)! Am nächsten Tag sah die Welt wieder rosiger aus. Wir starteten in das bekannte Spielzeuggeschäft FAO Schwarz, wo Nikis Augen angesichts zahlloser Stofftiere eine überdimensionale Größe erreichten.

Niki-Koala-Baer

Stephan erlitt nach ausgiebigem Zulangen in der Candy-Abteilung einen Zuckerschock, dessen Auswirkungen noch immer zu spüren sind (bei Niki geht’s schon wieder *mampf*).
Wir erholten uns anschließend im Central Park bei 30 Grad im Schatten. Da auch in New York der FIFA World Cup eine überraschend große Rolle spielt, ließen wir uns das iberische Achtelfinale zwischen Spanien und Portugal ebenfalls nicht entgehen. Als Public Viewing – Ort ergab sich diesmal ein Irish Pub, das Niki geistesgegenwärtig aus dem fahrenden Bus erspähte (@Lea: Gelsenwoman!!).
Das bereits erwähnte Lego-Land beim Rockefeller Center hatte heute noch eine Attraktion mehr zu bieten: Bis Donnerstag entsteht dort ein Big Apple aus roten Legosteinen, der eine Höhe von etwa 5 Metern erreichen wird. Außerdem entdeckten wir, dass gleich daneben ein Nintendo Flagship Store seine Zelte aufgeschlagen hat. Stephan war dann erstmal eine Stunde lang beschäftigt. Die beeindruckendste Entdeckung zwischen Wii-Konsolen und Kirby-Plüschfiguren war allerdings folgender Gameboy, der einen Angriff im Golfkrieg überstanden hat und noch immer funktioniert:

Gameboy-Golfkrieg

Am Abend gönnten wir uns dann einen der hoffentlich raren Aufenthalte beim Times Square – die Gegend dort ist einfach zu touristisch. Der Besuch im Kino war aber trotzdem sehr unterhaltsam, und der neue Film mit Tom Cruise und Cameron Diaz („Knight and Day“) spielt teilweise in Salzburg, Austria, und ist überraschend gut. Nebenbei machte Niki die Entdeckung, dass ein kleines Cola in den USA ein halber Liter ist und ein großes Cola in einem Eimer serviert wird. Würg! Kein Wunder, dass die alle so fett sind. ;-)

P.S.:
Die versprochene lobende Erwähnung für die Auflösung der letzten Curiosity geht an Markus "Schobsi" Schoberwalter, Oberpullendorf. Er hat herausgefunden, dass die New Yorker Lebensmittelgesetze unter anderem ausgleichen wollen, dass hier die Milch oft vor den Läden statt im Kühlschrank gelagert wird, und deswegen die Haltbarkeitsfrist kürzer sein muss. Super, Schobsi! Wir finden diese gesetzliche Überlegung übrigens sehr beruhigend...
Ein Sonderpreis außer Konkurrenz geht auch an Evi Steinhofer für ihre Idee, das die New Yorker Milch wegen dem andauernden starken Beben der Stadt sonst zu schnell zu Schlagobers würde. Super, Vogi!

Montag, 28. Juni 2010

Getting started

OK, die Zeit ist reif für ein Update zu unseren ersten 2 Tagen im Big Apple.

Gleich nach unserer Ankunft haben wir uns auf die Socken gemacht und sind am Empire State Building (das ist bei uns genau um die Ecke) vorbei Richtung uptown losmarschiert. Nach dem ersten Hot Dog hatten wir genug Energie, um trotz 8 Stunden Flug mehr als 20 Blocks zurückzulegen.
Am Times Square gab es für uns beide eine erste Überraschung: Für Stephan, der schon in New York war, war es schier unglaublich, dass eine Hälfte des Times Square zur Fußgängerzone umfunktioniert worden ist. Niki war dagegen vom größten Toys"R"Us ihres Lebens beeindruckt und wurde gar nicht fertig mit "Süß!", "Maaaaah" und "Uuuuuui wie lieeeeeeeeeeeeeb" sagen.
Niki-und-Elmo

Noch drei Blocks weiter stärkten wir uns in einem Diner, wie bereits seit langer Zeit vereinbart, mit unserem ersten New Yorker Cheese Burger. Lecker war er! :-) Und es ist grandios, dass man hier sofort ohne Bestellung ein großes gratis Glas Wasser bekommt!
Danach haben uns die Flugstrapazen dann schließlich doch ins Bett getrieben. Die mitgebrachten Ohropax haben sich dabei sehr bewährt, weil es neben der Fith Avenue dank zahlreicher Polizeisirenen doch recht laut ist. Ein wenig leiden wir auch an der Hitze, die sich aufgrund der 32 Grad Außentemperatur trotz Air Condition im Schlafzimmer einstellt.

Heute Sonntag war dann nach erquickendem Schlaf unser erster voller Tag, den wir auch weidlich genutzt haben. Nach dem ersten "Verdammt, wir haben kein Haar-Shampoo" waren wir erstmal groß im nächsten Pharmacy-Store die nötigsten Haushaltsgegenstände einkaufen. Nach dieser Großtat haben wir uns erstmal um 11 Uhr Vormittag das erste Bier und dazu Schoko-Pancakes (Zitat Niki: "MMMMMMMHMMMMHMMMM!") genehmigt. Nebenbei konnten wir den Engländern beim Verlieren gegen Deutschland zuschauen - den englischen Fans am Nachbartisch hats nicht so gut gefallen...

Am Nachmittag gabs dann einen Zuwachs an Mitbewohnern in unserem Apartment: Wir sind nach einem Besuch im nächsten Baumarkt nun stolze Besitzer einer Pflanze namens "Sunny". Ja, genau, ein bisschen grüner ist unsere Wohnung gleich noch ein Stück freundlicher. Übrigens sind wir sehr happy mit unseren neuen vier Wänden - bis auf Kleinigkeiten ist alles wirklich in Ordnung, und nach ein paar Adaptionen fühlen wir uns schon sehr wohl.

Wie zentral wir wohnen, haben wir dann am Rückweg vom Fußballschauen hautnah miterlebt. Am heutigen 27. Juni fand nämlich so wie seit Jahrzehnten die New York Pride Parade quer durch Manhattan statt. Mit dieser farbenfrohen und ziemlich verqueren Schwulen & Lesben Parade wird an die Nacht vom 27. auf 28. Juni 1969 erinnert, als ein Szene-Lokal in der mittlerweile weltberühmten Christopher Street von der Polizei gestürmt und zahlreiche Homosexuelle verhaftet wurden. Die anschließenden Unruhen legten von New York ausgehend den Grundstein für die heutige Schwulen & Lesben Bewegung in den USA und Europa, die mit dem jährlichen Christopher Street Day an ihre Grundlagen erinnert. Ja, und heute waren wir so wie hundertausende andere New Yorker mitten drinnen. Über weite Strecken war das wirklich lustig, und es hat uns nebenbei auch ein dreimonatiges Wochenend-Abo der New York Times eingebracht. Bloß als wir mit unseren Einkäufen wieder zurück in unser Apartment wollten, hatten zirka 5000 tanzende Schwulen und Lesben mit ihren Paradewagen auf der Fifth Avenue was dagegen... und wir mussten für 50 Meter Luftlinie drei Blocks umrunden. Naja, wir sind ja tolerant.
Pride-Parade

Zur Erholung begaben wir uns dann auf Erkundungstour durch Greenwich Village, wo Niki ganz begeistert vor dem Haus von "Sex and the City"-Star Sarah Jessica Parker posierte. Das Village ist wirklich traumhaft schön, und erstmals konnten wir in New York sogar Vögel zwitschern hören.
Niki-bei-Sex-and-the-City

Den Tag abgeschlossen haben wir dann an den Chelsea Piers am Hudson River ganz im Westen von Manhattan. Vor der Kulisse von Segelbooten, die vor den Wolkenkratzern im Hintergrund ihre Bahnen zogen, haben wir uns noch ein spätes Abendessen gegönnt. Danach gings erstmal ab nach Hause, da uns der Jetlag noch immer in den Knochen sitzt.
Stephan-Chelsea-Piers

So, genug fürs Erste. See you around!

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