Donnerstag, 12. August 2010

Musik, Kuriositäten und ein Eichhörnchen

Hallo ihr lieben Leserinnen und Leser!

Lange haben wir nun schon keinen Lagebericht abgegeben, euch lediglich mit lustigen Curiosities am Laufenden gehalten. Nun ist es aber soweit, und ein Bericht der letzten Ereignisse folgt.

Wo sollen wir anfangen… da wären: wieder ein Yankee Spiel das wir besuchten, bei dem wir den angeblich tollen Spielern erneut beim Verlieren zugesehen haben (entweder sie hatten einen schlechten Tag oder wir bringen Unglück :-) ), oder ein schöner Samstagnachmittag gemeinsam mit Nikis Arbeitskollegen in einem kanadischen Fleisch-Delikatessenladen, einem Spaziergang am Pier in Brooklyn Heights und einem Besuch in mehreren kleinen Bücherläden.

Stephan-Brooklyn

Zu nennen wären noch die vielen lustigen Tiere, die Niki jeden Tag bewundert und manchmal auch fotografiert (z.B. die Eichhörnchen im Union Square Park) und wöchentliches Wäsche waschen, doch all das soll nicht der Hauptpunkt unseres heutigen Blogs sein. Beginnen wir am Anfang, beginnen wir bei etwas Aufregendem und eindeutig Prägendem: dem Besuch beim Arcade Fire Konzert im ausverkauften Madison Square Garden. Arcade Fire ist eine Band aus Quebec in Kanada und seit Jahren eine unserer Lieblingsbands. Für uns war es daher klar, dass wir beim Konzert dabei sein mussten.

Doch wir hatten keine netten Sitzplatzkarten, NEIN wir hatten Stehkarten und das in den ersten Reihen ganz nahe an der Bühne. Die Musiker waren zum Greifen nahe und die Stimmung nach wenigen Takten am Kochen. Neben dem neuen Album, das beim Konzert präsentiert wurde, spielten Arcade Fire auch viele alte Hits aus ihrem Repertoire. Nicht nur sie gaben sich jedoch die Ehre, sondern auch zwei Vorbands, die uns auch sehr gut gefallen haben. Das Konzert dauerte sehr lange und war sein Geld wirklich wert. Wer also mal die Möglichkeit haben sollte, im Madison Square Garden solch ein Konzert zu sehen, sollte diese Gelegenheit nicht verstreichen lassen.

Auch der Donnerstag war kulturell geprägt. Nach der Arbeit begaben wir uns zu einer wöchentlichen Veranstaltung in Brooklyn am Pier. Mit Blick auf die Skyline und die Brooklyn Bridge werden dort bei „Movie with a view“ Filme auf einer Leinwand gezeigt. Gemütlich auf einer Wiese sitzend kann man diese dann genießen und dazu auch gleich picknicken. Wir sahen uns „Brokeback Mountain“ an und hatten zunächst ziemliche Mühe mit dem Cowboy Akzent von Heath Ledger und Co, aber nach einiger Zeit gewöhnt man sich an alles. Ein wirklich sehenswerter Abend!

Freitag ließen wir uns verzaubern und nahmen unseren Nachmittagstee nach der Arbeit in „Alice Tea Pot“ an der Upper Eastside, wo man im Ambiente von Alice im Wunderland aus mehr als 100 Teesorten auswählen kann. Dort erholten wir uns von dem Schock, den unsere monatliche Mietzahlung, die wir kurz zuvor abgeliefert hatten, ausgelöst hatte. (New York ist teuer...) ;-)

Kurios wurde dann der Samstagabend, den wir im Kabinett von Mr. Ripley verbrachten. Umgeben von dem größten Mann der Welt, der behaartesten Frau, zweiköpfigen Kühen und Ziegen und Hunden, die Skateboard fahren, wanderten wir durch das Kabinett, das so einige Überraschungen bot. Zuerst gab es kurze Angstschreie von Nikis Seite – sie fürchtete sich vor einer dunklen Ecke, die absolut nichts verbarg – , wonach sich Stephan erstmal wieder sammeln musste.

Stephan-halb

Niki erholte sich derweil von ihrem zuvor gänzlich unbegründet erlittenen Schock und machte ein Nickerchen im Bücherregal.

Niki-halb

Nach all diesen kuriosen Erfahrungen verbrachten wir dann den Sonntag mit ganz normalem Shopping. In New York kann man nämlich auch Sonntags bedenkenlos einkaufen gehen, was uns schon wiederholt tolle Schnäppchen bei günstigem Eurowechselkurs eingebracht hat.

Der Start in die neue Arbeitswoche war dann von Besuchern aus Österreich geprägt. Montags gingen wir mit Pepi Schmidt und seiner Freundin Doris ins Boat Basin Café am Ufer des Hudson Rivers und dann noch die Rooftop-Bar des Empire Hotels, Dienstags besuchten wir Jimmy´s Corner (eine alteingesessene Sports Bar, die von einem ehemaligen Box-Star geführt wird) gemeinsam mit Lisa und Günter, die mit Stephan studierten und mit ihm in der Fakultätsvertretung am Juridicum sind.

Auch von der Arbeit gibt es Erfreuliches zu berichten: Niki wird diese Woche ihre dritte Collection abschließen und ab nächster Woche die Ehre haben, den Nachlass von Richard Beer-Hofmann aufzuarbeiten. Für alle Literaturbegeisterten: Wie cool ist das!?
Sie wird auch immer geschickter im Formulieren von Antworten auf Research-Anfragen aus aller Welt und konnte mittlerweile Forschungsprojekten in Japan, Deutschland, Israel und anderen Ecken der Erde mit ihren Auskünften weiterhelfen.

Stephan wird dagegen im September für eine Woche die Seiten wechseln und am Berufungsgericht des Staates New York bei einem Judge mitarbeiten dürfen. Diese Ehre, die neben ihm auch drei anderen Praktikantenkollegen zuteil wird, ist wirklich hoch einzuschätzen, da in den USA solche Gerichtspraktika (Clerkships) heiß begehrt sind – ein oligatorisches „Gerichtsjahr“, wie wir es in Österreich haben, ist dagegen unbekannt. Damit ihm bis dahin nicht langweilig wird, konnte er diese Woche auch noch bei einem Mittagessen des Sacher Hotels, das regelmäßig für amerikanische Reisejournalisten veranstaltet wird, teilnehmen – wieder einmal streng dienstlich, versteht sich :-).

Zwischen all den Aktivitäten und der Arbeit in unseren Internships bleibt recht wenig Zeit, um zu Hause zu sein und zu lesen. Umso erfreulicher findet es Stephan, dass man seit neuestem auch auf dem iPhone Zugriff auf tausende Bücher hat. So war es ihm möglich, am Weg zur Arbeit, beim Warten auf die U-Bahn und anderen Gelegenheiten zwischendurch den klassischen Roman "20.000 Meilen unter dem Meer" in englischer Version (für die französische Originalversion reichen die vier Jahre Wolfgarten-Französisch dann doch nicht) auf dem Handy-Display zu lesen. Niki konnte das als Liebhaberin alter Buchbinderkunst nicht lange hinnehmen und hat ihm deswegen gestern eine 105 Jahre alte gebundene und illustrierte Ausgabe aus einem Antiquariat geschenkt. Das hat alle Beteiligten dann sehr gefreut :-)!

So, zum Schluss dieser recht ausführlich geratenen Berichterstattung möchten wir die Gelegenheit nutzen, einen der heimlichen Stars New Yorks vor den Vorhang zu bitten: das allgegenwärtige Eichhörnchen, das hier natürlich nur unter „Squirrel“ bekannt ist!

Woody-cool

Oops, das war verkehrt. Hier seht ihr natürlich den Star unserer Wohnung, den Goldfisch Woody. Dem gehts übrigens auch ausgezeichnet, weil Niki einfach so tut, als wäre er eine Katze und um 5 Uhr früh aufsteht, um ihn zu füttern.

Das echte Squirrel sieht natürlich so aus:

Squirrel

Mit diesen tierischen Eindrücken verabschieden wir uns und freuen uns auf eine neue Woche im Big Apple!

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